ALBERT COON

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Kulinarik mit Tiefenschärfe

Es gibt Produktionen, bei denen stimmt einfach alles: das Licht, die Menschen – und das Essen. Unser Dreh mit Spitzenkoch Riccardo Gaspari im Auftrag von Liebherr war genau so ein Projekt. Zwischen Bergen, Bächen und brodelnden Töpfen haben wir nicht nur eine Geschichte erzählt, sondern eine Stimmung eingefangen. Und das mit ordentlich Technik im Rucksack – und Herz im Bauch.

Kamera läuft – auf Bergpfad, Kuhwiese und Küchenflamme

Unsere Hauptkamera war eine Red V-Raptor – leicht, mobil, dabei stark in Dynamikumfang und Farbtiefe. Gerade bei den Lichtverhältnissen in den Dolomiten (Morgensonne, später Nebel, dann plötzlich alles wieder hell) war das Gold wert. Für besonders stimmungsvolle Shots haben wir mit einem Set cineastischer Festbrennweiten gearbeitet, das die Landschaft genauso schön eingefangen hat wie Riccardos ruhige Hände beim Anrichten. Und weil die Dolomiten nicht umsonst UNESCO-Weltnaturerbe sind, mussten natürlich auch Luftaufnahmen her. Unsere Mavic 3 Pro hat ganze Arbeit geleistet.

Stell dir vor: Ein verlassener Gebirgspfad, Riccardo im Morgenlicht, Kräuter in der Hand – und unsere Drohne zieht elegant über Baumwipfel hinweg. Postkarten-Feeling, aber in 8K.

Sound? Natürlich natürlich!

Bei so viel Natur wollten wir auch den Ton natürlich halten – also keine Musik-Overkills oder nachträglich eingefügtes Lagerfeuerknistern. Wir haben mit Richtmikrofonen und Field Recorder gearbeitet, um Riccardos Stimme, das Brutzeln in der Pfanne, das Stapfen durch den Schnee direkt und unverfälscht aufzunehmen. Am Ende sitzt man im Schnitt und merkt: Die echten Geräusche sagen oft mehr als jeder Voice-over.

Licht: Mehr Schatten als gedacht

In der Küche von SanBrite wollten wir ein Setting, das wie aus dem Leben gegriffen wirkt – also haben wir mit Available Light gearbeitet, nur leicht unterstützt durch mobile LED-Flächen (Aputure 300X) mit Diffusor. In einer Szene saß Riccardo vor dem Fenster, das kalte Licht fiel schräg auf sein Gesicht, im Hintergrund dampfte ein Topf – ein Bild wie gemalt. Kein Setdesign, keine Effekthascherei – einfach gutes Timing und aufmerksames Arbeiten mit dem, was da ist.

Schnitt & Color Grading: Purismus mit Tiefe

Im Postprozess haben wir die Bilder bewusst zurückhaltend gehalten. Keine harten Kontraste, kein Instagram-Look. Stattdessen warme Töne, organische Übergänge und viel Raum für die Details. Das Color Grading in DaVinci Resolve war ein Balanceakt zwischen Authentizität und Atmosphäre – aber einer, der sich gelohnt hat.

Fazit: Kulinarik trifft Kamera

Dieses Projekt war kein Werbespot, sondern eine filmische Liebeserklärung – an das Handwerk, die Natur und das Kochen mit Haltung.

Für uns als Team war es ein Erlebnis mit Tiefgang: technisch fordernd, atmosphärisch besonders – und am Ende auch kulinarisch nicht zu verachten (wir haben alles probiert, nur zur Sicherheit natürlich 😏).

Danke an Liebherr und Riccardo Gaspari für diese filmische Reise in die Dolomiten. Wir kommen gerne wieder – Kamera in der Hand, Hunger im Gepäck.

Albert Coon